Die Eigenschaften organischer Energieträger können durch Hydrierung verändert und an bestehende Qualitätsanforderungen angepasst werden. Bei der Hydrierung wird Wasserstoff an Mehrfachbindungen organische Moleküle angelagert, wobei Doppelbindungen gespalten und damit die physikalischen Eigenschaften der Stoffe verändert werden. Weiterhin soll durch Hydrierung der Sauerstoffgehalt von Biomasse-Pyrolyseölen reduziert werden, um diese als Komponenten und Vorstufen für Biokraftstoffe einsetzen zu können. Bei Kunststoff-Pyrolyseölen soll die Entfernung unerwünschter Heteroatome, insbesondere Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel und Hydrocracking-Prozesse ermöglicht werden. Die Hydrierreaktionen laufen an der aktiven Oberfläche geeigneter Katalysatoren ab.
Die Hydrieranlage ermöglicht die kontinuierliche Untersuchung von Katalysatormaterialien für die Hydrierung verschiedener Edukte unter reproduzierbaren Reaktionsbedingungen über industriell relevante Betriebsbedingungen. Um die Hydrierung von organischen Rohstoffe sicher durchführen, dokumentieren und analysieren zu können, besteht die Hydrieranlage aus verschiedenen Teilanlagen zur Zugabe, Handling und Dosierung von Einsatzstoffen, dem eigentliche Hydrierungsreaktor, Probenahme und Analyse-Station sowie dem Produkthandling.
Die Hydrieranlage soll im Rahmen von Forschungsprojekten des Carbon Cycle Lab dazu dienen, die im Energy Lab an verschiedenen Stellen anfallenden schwersiedenden Zwischenprodukte in marktfähige Energieträger, Kraftstoffe oder Vorprodukte für die chemische Industrie umzuwandeln und dabei die Hydrierverfahren und die eingesetzten Katalysatoren weiterzuentwickeln.